…die Literatur und mich – mein schwerer Weg zur Schriftstellerei

Dani8032559Im Alter von 12/13 Jahren war ich wohl dass, was man eine Leseratte nennt; in den Ferien ging ich vormittags in die Stadtbücherei um mir Abenteuerromane oder Detektivgeschichten auszuleihen. Jeden Tag; denn abends hatte ich das Buch in der Regel durch.

Diese Phase endet spätestens im Alter von fünfzehn. Zum Einen weil sich meine Freizeitinteressen grundlegend änderten, zum Anderen weil es mein Deutschlehrer blendend verstand mir die Literatur madig zu machen: Das Nummerieren der Zeilen als Beweis dafür, das Buch tatsächlich in der Hand gehabt zu haben war sein oberstes Prinzip. „Interpretation“ bedeutete für ihn seine Sicht des Werkes – die Gottseidank meist mit der in Königs Erläuterungen identisch war – zu antizipieren. Eigene Gedanken führten ausweglos zu schlechten Noten.

So gelang mir, von wenigen Ausnahmen (z.B. „Der Tod des Handlungsreisenden“ von Arthur Miller, den ich mehrfach in den Fächern Deutsch und Englisch lesen „durfte“) abgesehen, nie der Zugang zu den wichtigen Werken der Literatur.

Wurden im Unterricht „Die Judenbuche“ oder „Nathan der Weise“ durchgenommen, beschränkte sich meine Teilnahme dann, neben der mathematischen Aufbereitung, auf das Lesen von Königs Erläuterungen, womit ich einigermaßen sicher sein konnte zumindest die „richtige“ Interpretation zu kennen.

Erst sehr viel später bin ich durch die Bücher von Jeffrey Archer und anderen Krimiautoren wieder zum Lesen zurückgekehrt.

Letztlich haben besonders die in Ostfriesland beheimateten Geschichten von Klaus-Peter Wolf und Bernd Flessner für die Inspiration zu meinem ersten, eigenen Regionalkrimi geführt, der nirgendwo anders spielen konnte, als im Ruhrgebiet.

Ausgelöst von einem realen Ereignis begann ich langsam und holprig meine Geschichte aufzuschreiben; doch erst die öffentliche Vorstellung meiner Schreibversuche im Rahmen der Offenen Lesebühne des Literaturstudios brachte das Schreiben bei mir richtig ins Rollen.

Heute verfasse ich, neben der Arbeit an meinem Roman auch Kurzgeschichten; meist ausgelöst durch selbst Erlebtes.

Dabei betrachte ich mich selbst, im besten Wortsinn, als Geschichtenerzähler, dessen wichtigstes Anliegen darin besteht sein Publikum gut zu unterhalten.

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